Ein Trauerspiel was mit den Eisbrecher abläuft!
Wem gehört die „Stephan Jantzen“?
Auslaufverbot: Landgericht soll klären, wer den Eisbrecher steuern darf. Abschleppaktion wurde abgesagt.
Rostock (OZ) - Wem gehört der Eisbrecher „Stephan Jantzen“? Diese Frage muss jetzt das Landgericht Rostock klären. Eigentlich sollte das Schiff am Freitag den Stadthafen in Richtung Litauen verlassen und auf eine Werft gebracht werden. Ein Schlepper hatte schon festgemacht, angeheuert vom angeblichen Eigentümer Kai Gunther Lehmann aus Heidelberg. Der hatte den Eisbrecher noch Mitte Oktober in „König Ludwig II. von Bayern“ umbenannt und ihn vom Amtsgericht Regensburg als Yacht ins Schiffsregister eintragen lassen. „Mir gehört das Schiff“, betonte Lehmann gestern erneut.
Vor dem Landgericht hat sich indes das Green Institute of Polar Environment Research in New York (giper) als rechtmäßiger Besitzer eingemischt und eine einstweilige Verfügung gegen Lehmann und seine Abschlepppläne erwirkt. „Es wurde ein Übertragungsvertrag, von einem New Yorker Notar beglaubigt, vorgelegt“, teilte Gerichtssprecher Michael Mack mit. Das habe dem Gericht als Nachweis ausgereicht.
Nun werde geprüft, so Mack, ob sich Lehmann das Zertifikat des Amtsgerichts Regensburg durch Täuschung erschlichen habe. Die Eintragung ins Schiffsregister gelte auch nicht als Eigentumsnachweis.
Lehmann hat inzwischen Widerspruch gegen die Eilentscheidung des Gerichts eingelegt. Nun wird es laut Mack am 11. Dezember eine mündliche Verhandlung am Landgericht geben. Lehmann geht davon aus, dass dies früher geschehe, schließlich koste ihn der bestellte Schlepper 4000 Euro am Tag.
„Der Eisbrecher bleibt noch eine ganze Weile im Stadthafen liegen“, ist Hafenkapitän Gisbert Ruhnke überzeugt. Der Eigentümer zahle die Liegegebühren, und das sei das New Yorker Institut, an dem der Unternehmer Paolo Zampolli beteiligt ist, der bislang als Eigner galt. Er hatte den Verein „Stephan Jantzen“ mit der Betreuung des Schiffes betraut, als es 2009 von Stralsund nach Rostock kam.
Vorher habe er das Schiff vier Jahre lang bewirtschaftet, berichtet Lehmann. Seine Forderungen an Zampolli für nicht bezahlte Arbeit beliefen sich auf 350 000 Euro. Die hohe Summe sei für ihn Anlass genug gewesen, das Schiff zu pfänden. Zampolli sei darüber informiert worden. Zudem zahle seine Firma die Liegegebühren, behauptet Lehmann und bezichtigt alle Beteiligten der Lüge. Auch die Gegenseite spart nicht mit bösen Worten. Zampolli beschimpft Lehmann als Kriminellen.
Der Eisbrecher wird jetzt von der Societät Maritim bewacht. „Es gibt ein totales Auslaufverbot bis zur Klärung der Angelegenheit“, verkündet Ruhnke.
Doris Kesselring
Quelle: Ostseezeitung vom 19.11.2012
Statt das Schiff als tech. Denkmal auf die Denkmalliste zu setzen, tut sich die Stadt Rostock als Hafenstadt schwer, mit seinen wenigen vorhandenen historischen Schiffen.
Wem gehört die „Stephan Jantzen“?
Auslaufverbot: Landgericht soll klären, wer den Eisbrecher steuern darf. Abschleppaktion wurde abgesagt.
Rostock (OZ) - Wem gehört der Eisbrecher „Stephan Jantzen“? Diese Frage muss jetzt das Landgericht Rostock klären. Eigentlich sollte das Schiff am Freitag den Stadthafen in Richtung Litauen verlassen und auf eine Werft gebracht werden. Ein Schlepper hatte schon festgemacht, angeheuert vom angeblichen Eigentümer Kai Gunther Lehmann aus Heidelberg. Der hatte den Eisbrecher noch Mitte Oktober in „König Ludwig II. von Bayern“ umbenannt und ihn vom Amtsgericht Regensburg als Yacht ins Schiffsregister eintragen lassen. „Mir gehört das Schiff“, betonte Lehmann gestern erneut.
Vor dem Landgericht hat sich indes das Green Institute of Polar Environment Research in New York (giper) als rechtmäßiger Besitzer eingemischt und eine einstweilige Verfügung gegen Lehmann und seine Abschlepppläne erwirkt. „Es wurde ein Übertragungsvertrag, von einem New Yorker Notar beglaubigt, vorgelegt“, teilte Gerichtssprecher Michael Mack mit. Das habe dem Gericht als Nachweis ausgereicht.
Nun werde geprüft, so Mack, ob sich Lehmann das Zertifikat des Amtsgerichts Regensburg durch Täuschung erschlichen habe. Die Eintragung ins Schiffsregister gelte auch nicht als Eigentumsnachweis.
Lehmann hat inzwischen Widerspruch gegen die Eilentscheidung des Gerichts eingelegt. Nun wird es laut Mack am 11. Dezember eine mündliche Verhandlung am Landgericht geben. Lehmann geht davon aus, dass dies früher geschehe, schließlich koste ihn der bestellte Schlepper 4000 Euro am Tag.
„Der Eisbrecher bleibt noch eine ganze Weile im Stadthafen liegen“, ist Hafenkapitän Gisbert Ruhnke überzeugt. Der Eigentümer zahle die Liegegebühren, und das sei das New Yorker Institut, an dem der Unternehmer Paolo Zampolli beteiligt ist, der bislang als Eigner galt. Er hatte den Verein „Stephan Jantzen“ mit der Betreuung des Schiffes betraut, als es 2009 von Stralsund nach Rostock kam.
Vorher habe er das Schiff vier Jahre lang bewirtschaftet, berichtet Lehmann. Seine Forderungen an Zampolli für nicht bezahlte Arbeit beliefen sich auf 350 000 Euro. Die hohe Summe sei für ihn Anlass genug gewesen, das Schiff zu pfänden. Zampolli sei darüber informiert worden. Zudem zahle seine Firma die Liegegebühren, behauptet Lehmann und bezichtigt alle Beteiligten der Lüge. Auch die Gegenseite spart nicht mit bösen Worten. Zampolli beschimpft Lehmann als Kriminellen.
Der Eisbrecher wird jetzt von der Societät Maritim bewacht. „Es gibt ein totales Auslaufverbot bis zur Klärung der Angelegenheit“, verkündet Ruhnke.
Doris Kesselring
Quelle: Ostseezeitung vom 19.11.2012
Statt das Schiff als tech. Denkmal auf die Denkmalliste zu setzen, tut sich die Stadt Rostock als Hafenstadt schwer, mit seinen wenigen vorhandenen historischen Schiffen.